Uher Report 4000

Uher Report 4000 mit Zubehör

Dieses Konvolut wurde mir von Herrn Willi Huber aus München gesendet. Es sind viele wertvolle Teile dabei wie zum Beispiel das Uher Report 4000, um das es auf dieser Seite gehen soll. Aber auch viele weitere Zubehörteile sind im Paket enthalten gewesen wie mehrere Mikrofone (darunter ein originales Uher-Mikrofon für die Tonbandgeräte dieser Baureihe), das Original-Netzteil für die Uher-Report-Tonbandgeräte, die Bedienungsanleitung und eine hochwertige Transporttasche für das Report 4000 aus dem Paket. Man merkt deutlich, dass es sich um originales Zubehör des Herstellers handelt. Alles wirkt stabil und hochwertig, und das auch nach den vielen Jahren. Ebenfalls in diesem Sortiment enthalten war ein kleines und mit Batterien betriebenes Stereo-Kassettengerät von Sony, das als Walkman oder als Diktiergerät verwendet werden kann.

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Uher Report 4000

Hier ist das Uher Report 4000 zu sehen, um das es auf dieser Seite geht. Es handelt sich um ein kleines und tragbares Tonbandgerät mit zwei Spuren für den Monobetrieb, das damals sehr gängig war und sowohl im privaten als auch im professionellen Bereich eingesetzt wurde. Ich selbst habe es schon in mehreren alten Fernsehserien (unter anderem in Krimiserien der siebziger Jahre) gesehen, in denen es zum Beispiel als Aufnahmegerät beim Verhör von verdächtigen Personen oder zum Aufzeichnen von Telefongesprächen eingesetzt wurde. Auch die nachfolgenden Generationen dieser Geräte (Uher Report Monitor mit den großen Aussteuerungsinstrumenten) waren sehr gängig und sind heute beliebte Sammlergeräte. Es gab seinerzeit sogar Sondermodelle von diesem Hersteller, so Geräte speziell für die Bundeswehr. Weitere gängige Gerätetypen dieser Baureihe waren die folgenden:

  • 4000 (als Zweispur-Mono-Ausführung)
  • 4200 (als Zweispur Stereo-Ausführung)
  • 4400 (Vierspur Stereo-Tonbandgerät)
  • 4000 IC (Zweispur Mono-Ausführung mit IC im Verstärkerteil)
  • 4200 IC (Zweispur Stereo-Ausführung mit IC im Verstärkerteil)
  • 4400 IC (Vierspur Stereo-Tonbandgerät mit IC im Verstärkerteil)

Vorne am Gerät befinden sich die Bedienelemente wie die Laufwerkstasten, das Bandzählwerk, das Aussteuerungsinstrument (mit zu Schaltbarbeleuchtung), der Hauptschalter mit der Wahl der Bandgeschwindigkeit sowie mehrere Regler, der integrierte Lautsprecher und die Mikrofonbuchse. Der Anschluss des originalen Mikrofons kann übrigens mit der Mikrofonbuchse verschraubt werden, damit sich der Stecker nicht während des Transportes und Betriebs versehentlich lösen kann. Über die Regler werden die Lautstärke, die Aufnahmeaussteuerung sowie der Klang geregelt. Der Drehschalter neben der Mikrofonbuchse dient zur Wahl der Eingangsquelle.

 

Die Bandgeschwindigkeiten sind bei den Geräten dieser Baureihe auf 2.4 cm/s, 4,75 cm/s, 9.5 cm/s oder 19 cm/s einstellbar. Somit lässt sich das Gerät für lange Sprachaufzeichnungen ebenso verwenden wie für hochqualitative Musikaufnahmen, etwa bei 19 cm/s. Hier liegt der Frequenzbereich immerhin bei 40 bis 20.000 Hz, laut Herstellerangaben. Überhaupt ist die Tonqualität durchaus als gut zu bezeichnen, wenn sie auch durch den Lautsprecher nicht ganz so gut rüberkommt. Besonders die Stereo-Ausführungen (etwa das Uher Report 4400) liefert eine ganz ordentliche Klangqualität, zumindest wenn man das Alter dieser Geräte berücksichtigt.

Das Innere des Gerätes wird sehr schnell zugänglich, nachdem der untere Deckel mit einer Schraube gelöst und abgenommen und die Schutzabdeckung im Inneren des Gerätes entfernt wurden. Das Gerät ist mit eingesetztem Netzteil Z 124 zu sehen, das auch über einen externen Anschluss mit dem Uher Report 4000 verbunden werden kann, beispielsweise zum Laden eines im Gerät eingesetzten Akkus oder für den Netzbetrieb.

 

Unten in der Mitte befinden sich die Platinen für die Lautsprecherendstufe und die Motorregelung, rechts die Hauptplatine mit der übrigen Verstärkerelektronik. In der Mitte ist das Schwungrad zu sehen, ebenfalls ein Teil der Laufwerksmechanik. Der elektronisch drehzahlgeregelte Motor befindet sich unten rechts. Er wird zum großen Teil von der Hauptplatine verdeckt.

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Die obere Abdeckung kann ebenfalls abgenommen werden, nachdem einige Schrauben rausgedreht wurden. Die Abdeckung für die Bandführungen lässt sich ebenfalls abnehmen, um beispielsweise die Tonköpfe zu reinigen oder die Bahnführungen vom Bandabrieb zu befreien. Vielmehr gibt es hier oben allerdings so nicht zu tun. Die Elektronik sowie der Hauptteil der Mechanik sind von der Unterseite des Gerätes zugänglich. Man kann aber sehr gut den Aufbau des robusten Chassis des Gerätes erkennen. Nicht ohne Grund waren diese Geräte sehr weit verbreitet und zu zigtausenden überall im täglichen Einsatz, und das zum Teil über viele Jahre hinweg. Der Aufbau und die Mechanik gelten als überaus langlebig und stabil. Ein paar Schwachstellen gab es aber dennoch. Dazu aber später mehr.

Die Laufwerksmechanik ist zugänglich, nachdem die Verstärkerplatine aufgeklappt wurde. Während eines ersten Probelauf stellte sich heraus, dass die Antriebsriemen zu sehr ausgeleiert waren. Diese mussten erst einmal ausgetauscht werden. Ich habe bei der Gelegenheit gleich einige Lagerungen von beweglichen Wellen und Rädern mit neuen Schmiermitteln versehen. Nach all den Jahren dürfte dies bei den meisten dieser Geräte eine sinnvolle Sache sein. Obwohl ich natürlich sagen muss, dass dieses Gerät jedoch in einem sehr guten Zustand ist. Allerdings ist etwas Wartung doch von Vorteil, wenn das Gerät auch weiterhin seinen Dienst tun soll.

In diesem Bild ist die Verstärkerplatine zu sehen, die leicht aufgeklappt werden kann, nachdem eine Schraube gelöst wurde. Der Umschalter für den Aufnahme- und Wiedergabebetrieb konnte mit etwas Kontaktspray wieder gangbar gemacht werden. Mehr gab es ja eigentlich nichts zu tun. Die Elektronik arbeitet auch noch in vielen Jahren noch sehr zuverlässig. Viele tauschten die Kondensatoren prophylaktisch aus, um hier eventuelle Ausfälle zu vermeiden. Ich habe allerdings darauf verzichtet. Inzwischen hatte ich schon mehrere dieser Geräte in der Reparatur. Bei keinem dieser Geräte kam es jedoch bisher zu Ausfällen bei den Kondensatoren. Lediglich bei einem Gerät (Uher Report 4400) waren einmal zwei Transistoren defekt.

Hier ist eine Detailaufnahme von der Laufwerksmechanik zu sehen. Oben rechts befindet sich der elektronisch geregelte Gleichstrommotor, der über eine Seite der Antriebswelle über einen Reibradantrieb die Wickelteller antreibt. Es handelt sich hier um einen etwas seltsam anmutenden Aufbau, der sich aber in der Praxis durchaus bewährt hat. Immerhin funktioniert diese Mechanik auch noch den vielen Jahrzehnten noch einwandfrei. Im oberen Bereich der Abbildung zu sehen sind einige Federkontakte, die bei den Geräten dieser Baureihe für Probleme sorgen können. Und zwar lösen sich die Nieten im Laufe der Zeit, sodass die Kontaktplättchen nicht mehr richtig zusammengehalten werden. Die Folge sind Fehlfunktionen, die schon so manche stundenlange Fehlersuche ausgelöst haben.

In der Mitte des Bildes zu sehen ist die eigentliche Schwungmasse des Gerätes. Bei diesem Tonbandgerät ist nicht das große Rad links im Bild die Schwungmasse. Auch hier war der Antriebsriemen nach den vielen Jahren so stark ausgeleiert, dass das Gerät nicht mehr funktionierte. Nach dem Einbau eines neuen Riemens funktioniert es aber wieder sehr gut. Dank der relativ schweren Schwungmasse ist auch der Gleichlauf relativ gut, und das auch dann, wenn das Gerät während des Betriebs bewegt wird. Auch hier ist im vorderen Bereich des Bildes wieder einer der Schaltkontakte zu sehen, die bei einer Inspektion dieser Geräte genauer unter die Lupe genommen werden sollten.

Die Batteriekontakte müssen gründlich gereinigt werden. Leider kommt es sehr häufig bei den Geräten dieser Bauart zu einer Korrosion an den Kontakten. Ich habe schon so manches batteriebetriebene Gerät bekommen, das noch sehr alte Batterien enthielt, die natürlich inzwischen ausgelaufen waren. Einerseits sind die alten Batterien zwar interessant anzusehen, allerdings richten Sie in den meisten Fällen doch einen sehr großen Schaden in solchen Geräten an. Diese Kontaktzungen hier sind noch relativ gut erhalten. Ich habe schon andere Geräte gesehen, in denen sie praktisch kaum noch vorhanden waren.

Gleiches gilt auch für die Kontakte im kleinen Batteriefach, in welches die fünfte Batterie zum Betrieb des Gerätes eingelegt wird. Beim Betrieb des Gerätes über das Netzteil sowie beim Betrieb mit einem separat erhältlichen Akku bleibt dieses Fach allerdings leer.

Das Batteriefach kann nach dem Lösen einiger Schrauben ebenfalls zur Seite gelegt werden. Dadurch lassen sich leichter Reparaturen an der Mechanik vornehmen. Jetzt ist praktisch das gesamte Innenleben zugänglich, Wartungsarbeiten und Reparaturen können so relativ gut vorgenommen werden. Dies ist unser Vorteil, wenn man die Geräte aus dieser Zeit repariert. Die meisten davon sind relativ ordentlich aufgebaut, unter anderem mit aufklappbaren Platinen und leicht herausnehmbaren Komponenten, wodurch das Innenleben relativ gut zugänglich ist.

Die Abdeckung an der Gerätefront wurde für eine gründliche Reinigung entfernt. Hier sind allerdings keine zu wartenden Bauteile vorhanden. Lediglich die Potentiometer können nach den vielen Jahren anfangen zu kratzen, was sich bei der Lautstärkeregelung oder der Pegeleinstellung bemerkbar macht. Um dieses Problem zu beheben, sollte Kontaktspray verwendet werden. Wenn das Gerät mal keinen Ton von sich geben sollte, überprüfen Sie am besten zuerst, ob der Knopf für den Lautstärkeregler etwas herausgezogen wurde. Dadurch wird nämlich der integrierte Lautsprecher abgeschaltet.

Hier ist das originale Netzteil des Gerätes mit der Bezeichnung Z 124 zu sehen. Der Trafo in der Mitte des Bildes bewegte sich beim Transport ständig hin und her. Ich habe diesen vorsichtig befestigt. Rechts zu sehen ist die elektronische Spannungsregelung.

Der kleine Ringkerntrafo des Netzteils. Daneben befindet sich ein Elektrolytkondensator. Das Netzteil kann mit verschiedenen Spannungen betrieben werden. Der Spannungswähler ist links in der Abbildung zu sehen. Genauer gesagt handelt es sich um zwei verschiedene Spannungseinstellungen, eine von 100 bis 130 Volt, die hierzulande übliche Einstellung reicht von 200 bis 240 Volt.

Die elektronische Spannungsregelung mit einem Leistungstransistor des Typs AD162 auf einem Kühlkörper. Soweit zum Netzteil.

 

Die Geräte dieser Baureihe sind relativ unempfindlich und funktionieren meist nach all den Jahren noch relativ gut, wenn man mal von einigen Funktionsstörungen durch verschlissene Antriebsriemen oder ähnlichen Dingen absieht. Schwachstellen sind lediglich die schon erwähnten Schaltkontakte im Inneren der Geräte, die sich im Laufe der Zeit lösen, genauer gesagt durch die darin verwendeten Nieten, die kaputtgehen können. Das Problem lässt sich allerdings relativ einfach beheben, wenn anstelle der Nieten kleiner Schrauben mit den dazugehörigen Muttern verwendet werden. Das ist eine etwas fummelige Arbeit, die sich allerdings lohnt.

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