Telefunken Magnetophon 300

Telefunken Magnetophon 300 tragbares Tonbandgerät

Das tragbare Tonbandgerät Magnetophon 300

Das Magnetophon 300 von Telefunken ist ein tragbares Zweispur-Monogerät, das gegen Ende der 60er Jahre auf den Markt kam. Ausstattungstechnisch bietet es keine Besonderheiten. Es ist für den Batterie- oder Akkubetrieb ausgelegt. Für den Betrieb am Stromnetz wird ein separates Netzteil benötigt. Das Magnetophon 300 besitzt außer dem Netzteilanschluss weitere Anschlüsse für Lautsprecher, Mikrofon, Radio bzw. Phonogeräte und Kopfhörer.

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Wegen des fehlenden Bandzählwerkes besitzt das Magnetophon 300 eine unter den Bandspulen befindliche Skala, auf der sich die Bandlängen für verschiedene Bandsorten ablesen lassen. Das Gehäuseteil mit dem Aufdruck kann entfernt werden, um die Laufwerksmechanik zugänglich zu machen. Doch dazu mehr weiter unten.

Auffallend beim Magnetophon 300 ist die recht flache Bauweise, die damals keineswegs üblich war. Diese Bauweise konnte durch einen etwas spezielleren Aufbau des Laufwerks erreicht werden.

Die Bandspulen sitzen recht fest auf den Wickeltellern, damit sie beim Transport bzw. beim mobilen Einsatz des Tonbandgerätes nicht herunterfallen. Die kleine Abdeckung über den Tonköpfen kann zur Reinigung der Bandführungen einfach abgenommen werden.

Mikrofon, Radio und Kopfhöreranschluss auf einer Gehäuseseite des Telefunken Magnetophon 300. Der Kopfhörer muss übrigens recht hochohmig sein (etwa 5kOhm). Moderne Kopfhörer sind zu niederohmig und funktionieren nur ganz leise.

Auf der anderen Geräteseite befinden sich Anschlüsse für eine externe Stromversorgung und einen externen Lautsprecher. Die Endstufe des Magnetophons lässt sich mit dem Schiebeschalter ausschalten.

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Im Batteriefach des Tonbandgerätes finden entweder fünf Monozellen Platz oder ein 6-Volt-Akku. Für diesen sind separate Kontakte im Batteriefach vorhanden.

Ein Blick auf das Laufwerk des Magnetophon 300 bei abgenommenen Gehäuseteilen. Das Aluminium-Druckgusschassis ist zugleich auch Teil des Gerätegehäuses. Der elektronisch geregelte Antriebsmotor ist oben links im Bild zu sehen.

Vor einiger Zeit "beschwerte" sich bei mir einmal jemand darüber, dass sich bei seinem Tonbandgerät einer der Antriebsriemen nur sehr umständlich wechseln ließ. Es handelte sich dabei übrigens um ein Magnetophon 203, ebenfalls von Telefunken. Wer beim Magnetophon 300 schon einmal in den Genuss eines Riemenwechsels gekommen ist, wird wissen, dass der vermeintlich umständliche Riemenwechsel beim Magnetophon 203 dagegen ein Spaziergang ist.

Eines der beiden Schwungräder weist Schleifspuren von einer Metallklammer auf. Beim ersten Probelauf waren auch dementsprechende Geräusche zu hören. Nach einer Justage der entsprechenden Teile lief das Gerät wieder leise und ohne hässliche Schleifgeräusche. Das Magnetophon besitzt übrigens zwei gegensätzlich laufende Schwungmassen und läuft daher auch beim Transport recht gleichmäßig und ruhig.

Hier ist noch einmal der elektronisch geregelte Motor in einer Nahaufnahme zu sehen.

Ein Blick auf die Bandführungen des Tonbandgerätes. Alles macht einen recht wenig benutzten Eindruck. Hier waren nur recht wenige Reinigungsarbeiten notwendig.

Die Bedienelemente sind recht übersichtlich gehalten. Im rechten Teil des Gerätegriffs befindet sich übrigens eine Art Pausentaste, mit der sich das Gerät bei Aufnahme und Wiedergabe kurzzeitig gestoppt werden kann. Diese Taste rastet aber nicht ein.

Die Unterseite des geöffneten Magnetophons. Links unten zu sehen ist die Platine für die elektronische Motorregelung. Rechts befindet sich die große Verstärkerplatine. Durch das recht offen aufgebaute Chassis ist alles relativ gut erreichbar. Die Verstärkerplatine lässt sich nach dem Lösen zweier Schrauben aufklappen.

Hier ist die Platine für die Motorregelung noch einmal in einer Nahaufnahme zu sehen.

Das Magnetophon nach der Reparatur und dem Zusammenbau. Die Spule war beim Gerät dabei. Alles in allem handelt es sich beim Telefunken Magnetophon um ein etwas eigenwillig aufgebautes, aber doch recht schönes Tonbandgerät, das zum Zeitpunkt seines Verkaufs wohl sehr beliebt bei jungen Leuten war. Es gab übrigens von diesen Geräten zwei weitere Ausführungen, das Magnetophon 301 und das 302. Das Magnetophon 301 ist die Vierspur-Variante des Magnetophon 300. Das Magnetophon 302 besitzt zusätzlich dazu noch eine weitere Bandgeschwindigkeit von 4,75 Zentimetern pro Sekunde. Es waren damals auch noch weitere Gehäusefarben erhältlich.

Fotos und Texte: Gerd Weichhaus

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