Grundig TK 14 L

TK 14 L von Grundig

Einfach aber gut: das Grundig TK 14 L

Solch ein Tonbandgerät bekam ich vor mehr als 30 Jahren einmal geschenkt. Schon damals war ich fasziniert von solchen Bandgeräten. Es handelt sich beim Grundig TK 14 L zwar um die "Low-End-Version" dieser Baureihe, allerdings heißt das ja nicht, dass es sich nicht um gute Tonbandgeräte handeln würde. Zwei Spuren im Monobetrieb, keine Bandendabschaltung, kein Bandzählwerk (stattdessen nur eine Skala zwischen den Bandspulen), keine Aussteuerungsautomatik und kein Stereo. All dies braucht das Grundig TK 14 L auch nicht. Was nicht da ist, kann schließlich auch nicht kaputtgehen. Als einzigen Luxus spendierte man dem kleinen Tonbandkoffer ein magisches Band (EM84) als Aussteuerungsinstrument. Weitere Röhren sind jeweils eine ECC83 sowie eine ECL86 als Endstufenröhre.

Das TK 14 hat schon einige Gebrauchsspuren, wie man hier deutlich sehen kann. Leider funktioniert es auch nicht mehr. Warum, dazu mehr weiter unten.

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Die Skala zwischen den Bandspulen soll eine kleine Hilfe beim Aufsuchen der gewünschten Bandposition bieten. Ein richtiges Bandzählwerk ist aber um Einiges genauer.

Nach dem Entfernen der oberen Geräteabdeckung kann man schon erahnen, dass dieses TK 14 nicht ideal gelagert wurde. Das Chassis ist in keinen besonders gutem Zustand mehr. Auch der Antriebsriemen war defekt. Das Bild zeigt das Tonbandgerät nach dem Austausch des Riemens bei einer ersten Funktionsprobe. Es lief zwar, allerdings hörte sich der eingebaute Lautsprecher grauenvoll an.

Hier sieht man auch deutlich, warum. Staub und Schmutz auf der Membrane waren die Ursachen. Aber auch nach dem Entfernen klang der Lautsprecher nicht besonders gesund. Anscheinend war auch Schmutz zwischen die Spule und den Magneten gelangt. Diesen Lautsprecher musste ich leider auswechseln.

Der Lautsprecher ist mit zwei Schrauben befestigt. Die Verstärkerplatine habe ich losgeschraubt und einfach nach unten geklappt. Dadurch lässt sich der Austausch einfacher durchführen.

Die Verstärkerplatine ist beim TK 14 L sehr übersichtlich bestückt. Auf der Platine befinden sich zwei Röhren (ECL86 und ECC83).

Das magische Band aus dem Grundig TK 14, eine EM84.

Das Grundig TK 14 L nach der Reparatur. Da es sich um ein recht einfaches Tonbandgerät handelt, hält sich auch der Bestückungsaufwand in Grenzen. Bei einigen dieser Geräte hat sich die Motorhalterung in ihre Bestandteile aufgelöst. Manche sprechen hier von sogenanntem Zinkfraß. Dieses Gerät hier blieb glücklicherweise davon verschont, ganz anders als mein TK 27 und TK 40. Wie die meisten Röhrentonbandgeräte besitzt auch das TK 14 einen separaten Netztrafo.

Leserkommentare

Kommentare: 1
  • #1

    Helge (Sonntag, 14 Mai 2023 17:57)

    Hallo, ich habe gerade Deinen Bericht über die schönen, alten Grundig Tonbandgeräte gelesen. Ich möchte dem 100% zustimmen. Diese Bauteihe ist sensationell. Ich habe davon einige Geräte und bin der Überzeugung dass diese EWIG halten. Grundigs Ingenieure haben da Geschichte geschrieben. z.B. die geniale Bandführung durch die auch etwas schlechte, wellige Bänder noch einwandfrei genutzt werden können. Auch die Tonköpfe sind der Wahnsinn: Ich habe schon oft mit grossem Erfolg sehr verschlissene Tonköpfe ausgebaut, geschliffen und poliert und wieder eingebaut. Das geht mit Tonköpfen der Konkurenz nicht. Einige meiner Geräte haben heute (2023) noch die ersten Riemen und Gummiteile!!!! ( Sieht man ja am unberührten Siegellack )
    Ich schmelze regelrecht dahin wenn ich so gute Ingenieurskunst UND Qualitat in die Finger bekomme. Man muss ja auch bedenken, dass diese Geräte noch nicht einmal die teuersten auf dem Markt waren!!
    Ich habe jedenfalls schon soooooo viel Freude damit gehabt und bin glücklich dass das auch voraussichtlich so bleibt :-)

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Fotos und Texte: Gerd Weichhaus