Tonbandgerät Reparatur: Bandmaschine und Kassettenrekorder reparieren

Innenleben eines Tonbandgerätes
Innenleben eines Tonbandgerätes

Nicht nur für Sammler oder HiFi-Freaks sind Tonbandgeräte heute interessante und erhaltenswerte Geräte. Auch viele andere Menschen interessieren sich sehr für diese eher antiquierte Art der Tonaufzeichnung und natürlich die entsprechenden Geräte. So ist es auch kein Wunder, dass viele Tonbandgeräte und Bandmaschinen bei Onlineauktionen oder anderen Verkaufsportalen zum Kauf angeboten werden. Tatsächlich gibt es viele Menschen, welche die alten Geräte erwerben und gerne wieder in Betrieb nehmen möchten. Leider ist es nun so, dass nur die wenigsten dieser Geräte noch einwandfrei funktionieren. Häufig wurden die Geräte viele Jahrzehnte nicht mehr in Betrieb genommen oder sogar schlecht eingelagert. Daher ist es auch kein Wunder, dass die meisten dieser Geräte nicht mehr ohne Weiteres funktionsfähig sind. Besonders die Mechanik ist natürlich sehr anfällig, sodass hier vor der ersten Inbetriebnahme Hand angelegt werden muss. Besonders oft sind die Antriebsriemen verschlissen sowie weitere mechanische Teile im Antrieb.

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Die Bandführungen eines Tonbandgerätes
Die Bandführungen eines Tonbandgerätes

Tipps und Hinweise zum Tonbandgeräte reparieren

Natürlich kann ich Ihnen an dieser Stelle keine allgemein gültige Reparaturanleitung für Tonbandgeräte verschiedenster Bauart zur Verfügung stellen. Allerdings sollen Ihnen einige Tipps dabei helfen, das Gerät hoffentlich erfolgreich wieder in Betrieb nehmen zu können. Natürlich ist das nicht bei allen Geräten möglich. Leider sind einige der Bandmaschinen in einem recht desolaten Zustand, sodass sich eine Reparatur leider nicht immer lohnt. Doch nun zu den Tipps:

  • Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass die einschlägigen Sicherheitsvorkehrungen bzw. Sicherheitsmaßnahmen beim Umgang mit elektrischen und elektronischen Geräten bekannt sein sollten. So sollten die Geräte nach Möglichkeit nur dann im geöffneten Zustand in Betrieb genommen werden, wenn es wegen eines Testlaufs unbedingt notwendig ist. Hierbei sollten Sie allerdings äußerst vorsichtig sein, damit Sie keinen Stromschlag bekommen.
  • Gerade erst gekaufte Geräte sollten nach Möglichkeit nicht in Betrieb genommen werden, ohne zuvor das Innenleben gründlich unter die Lupe genommen zu haben. Dies bringt allerdings nur dann etwas, wenn bereits etwas Erfahrung im Umgang mit alten elektronischen Geräten vorhanden ist.
  • Ein reichhaltiges Werkzeugsortiment sollte schon vorhanden sein, um überhaupt Reparaturen an solchen Geräten durchführen zu können. Das Gleiche gilt auch für elektronische Bauteile. Es kann immer wieder vorkommen, dass verschiedene Kondensatoren oder andere elektronische Bauteile ausgewechselt werden müssen. Selbstverständlich ist hierfür auch ein Lötkolben oder eine Lötstation erforderlich.
  • Etwas Verständnis für die Mechanik sollte ebenfalls vorhanden sein, da ältere Tonbandgeräte häufig mechanische Probleme haben. Sehr sinnvoll ist es, zum Schmieren geeignete Schmiermittel zur Verfügung zu haben. Zum Auftragen kann beispielsweise eine kleine Spritze mit einer Nadel verwendet werden. Damit kommt man auch in die kleinsten Ecken und kann das Schmiermittel sehr gut dosieren.
  • Sollten bei der ersten Sichtprüfung bereits deutlich Defekte zu sehen sein, sollten Sie diese nach Möglichkeit beheben, bevor das Gerät das erste Mal in Betrieb genommen wird. Auch festsitzende oder nur schwergängige mechanische Teile sollten unbedingt gangbar gemacht werden, bevor das Gerät das erste Mal eingeschaltet wird.
  • Eine gründliche Reinigung, sowohl von innen als auch von außen, kann eigentlich nie schaden. Allerdings sollten hierfür keine scharfen Reinigungsmittel wie Benzin verwendet werden. Die Bandführungen sind besonders gründlich zu reinigen. Abrieb vom Bandmaterial ist gründlich zu entfernen. Verwenden Sie hierfür am besten Isopropylalkohol.
  • Haben Sie ein neues altes Tonbandgerät erworben, können Sie sich darauf einstellen, die Antriebsriemen auswechseln zu müssen. Am besten ist es daher, wenn Sie sich schon einmal um passenden Ersatz kümmern. Bei anderen Defekten in der Mechanik muss häufig improvisiert werden. Ersatzteile vom Hersteller des Gerätes sind in der Regel nicht mehr zu bekommen.
  • Wurden die gröbsten Mängel beseitigt, können Sie das Gerät natürlich das erste Mal einschalten. Noch auftretende Mängel oder Fehlfunktionen sollten allerdings je nach Dringlichkeit sofort oder nach und nach behoben werden.

Während einer solchen Gerätereparatur werden Sie sicherlich einiges an Erfahrungen sammeln können. Möglicherweise werden Sie sogar Interesse daran bekommen, weitere Geräte instand zu setzen oder gar zu sammeln.

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Tipps und Hinweise zu den Tonbandreparaturen

Hier folgen nach und nach einige Tipps und Hinweise zu Reparaturen an Tonbandgeräten, die ich im Laufe der Zeit zusammentrage. Sie basieren auf eigenen Erfahrungen, die ich im Laufe der Zeit bei den Reparaturen gemacht habe. Ich stelle immer mal wieder Beiträge hier in dieser Kategorie ein, wenn ich die Zeit und Muße dazu habe. Schauen Sie also ruhig hin und wieder mal rein, auch wenn die neuen Beiträge nur sehr unregelmäßig dazukommen werden.

Wickelteller an verschiedenen Telefunken-Tonbandgeräten (Magnetophon 200, 201, 203, 205, 207 und ähnliche Geräte)

Die Wickelteller an den Tonbandgeräten der 200er Baureihe (zum Beispiel Magnetophon 201, 203 usw. besitzen Aufsätze mit einem Dreizack, die zunächst entfernt werden müssen, bevor die Wickelteller zwecks Schmierung usw. entfernt bzw. die Lager zugänglich gemacht werden können. Diese Aufsätze lassen sich durch vorsichtiges Drehen und Abziehen abnehmen. Leider brechen dabei sehr schnell die Kunststoffzangen an den Dreizack-Aufnahmen ab. Sehen Sie sich dazu auch die folgende Abbildung an. Mit etwas Gefühl lassen sich die Kunststoffaufnahmen aber relativ einfach abnehmen und wieder aufsetzen, ohne sie zu beschädigen. Man muss nur das Patent kennen. Eine Kunststoffnase (oben links im Bild zu sehen) ist hier bereits abgebrochen.

Bilder und Texte: Gerd Weichhaus