Telefunken Magnetophon 207

Magnetophon 207 von Telefunken

Das Magnetophon 207 von Telefunken

Das Telefunken Magnetophon 207 ist ein Stereo-Tonbandgerät, das ca 1969 hergestellt wurde. Es besitzt zwei eingebaute Endstufen mit einer Ausgangsleistung von 2,5 Watt pro Kanal. Zusammen mit dem Tonbandgerät wurden damals zwei Lautsprecherboxen geliefert. Leider waren diese nicht mehr vorhanden, als das Gerät in meinen Besitz gelangte. Das Magnetophon 207 kann stehend oder liegend betrieben werden und Tonbänder mit drei Geschwindigkeiten (4,75 / 9,5 / 19 cm/s) aufnehmen und abspielen. Außerdem besitzt es zwei eingebaute Aussteuerungsinstrumente, die aber nur während der Aufnahme aktiv sind. Die Lautsprecherboxen können mit dem rechten Schalter abgeschaltet werden (beispielsweise bei Kopfhörerbetrieb).

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Die Laufwerkstasten sehen etwas anders aus als beim Magnetophon 201 oder 203. Sie lassen sich beim stehenden Betrieb des Gerätes besser bedienen. Die Tastenanordnung mit darüber bzw. dahinter liegender Stopptaste ist typisch für Telefunken-Geräte der damaligen Zeit.

Auch der Funktionsschalter für die Spurumschaltung ist für Telefunken typisch. Der Benutzer des Magnetophon 207 hat die Wahl zwischen 4-Spur-Monobetrieb, Stereobetrieb und paralleler Wiedergabe beider Spuren einer Bandlaufrichtung. Zwischen den beiden Aussteuerungsinstrumenten befindet sich eine grüne Betriebskontrollleuchte.

Der Klangregler des Magnetophon 207 dient auch als Ein-Ausschalter. Die Lautstärke lässt sich für jeden Kanal separat regeln. Über den Reglern und den anderen Bedienelementen befinden sich zwei Anschlussbuchsen für einen Kopfhörer und ein Stereomikrofon.

Ein Blick "unter die Haube" des Magnetophon 207 offenbart den typischen Aufbau eines Telefunken-Bandlaufwerks. Viele der Komponenten kannte ich bereits aus dem Magnetophon 203 und ähnlichen Tonbandgeräten. Oben bzw. hinten links befindet sich der Antriebsmotor. Er hält hier sozusagen alles in Bewegung. In der Mitte des Laufwerks zu sehen ist die mechanische Umschaltung der Laufwerksgeschwindigkeit. Die Kraftübertragung vom Motor zum Schwungrad erfolgt über ein spezielles Zwischenrad (weißes Rad zwischen den Wickeltellern) und zwei Antriebsriemen. Rechts zu sehen eine kleine Platine. Diese beinhaltet die Schaltung einer Endstufe für den rechten Kanal.

Die Kopfträgerplatte des Magnetophon 207. Ein Löschkopf sowie ein kombinierter Aufnahme-Wiedergabekopf befinden sich auf dieser. Der ganze Aufbau dieses Kopfträgers ist dem anderer Telefunken-Tonbandgeräte sehr ähnlich.

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Die Verstärkerplatine für eine der beiden Lautsprecherendstufen. Die kleine Glühlampe ist übrigens nicht original. Das Bandzählwerk wurde auch durch ein anderes ersetzt.

Das Magnetophon 207 mit abgenommenem Deckel auf der Unterseite. Links oben zu sehen ist der Motor, der gleichzeitig auch als Netztrafo dient. Rechts im Gehäuse befindet sich die Verstärkerplatine mit dem Rest des Vor- und Endverstärkers. Gut zu sehen ist der Kühlkörper oben rechts für die Endstufentransistoren. Die Anschlüsse für die externen Lautsprecher sowie für eine Stereoanlage befinden sich links unten.

Der Lautsprecher für den linken Kanal wollte nicht funktionieren. Zuerst dachte ich, die Endstufe bzw. deren Transistoren wären defekt. Nach einer Weile der Fehlersuche stellte sich allerdings heraus, dass die Endstufe in Ordnung ist. Der kleine rote Schalter auf der Platine in der Mitte des Bildes war der Übeltäter. Er wollte das Ausgangssignal der Endstufe nicht zum Lautsprecher durchschalten. Die Schaltkontakte waren offensichtlich verschlissen. Nach einer Weile des Herumprobierens entschloss ich mich, die entsprechenden Kontakte des Schalters zu überbrücken.

Noch ein paar Anmerkungen zum Schluss

Nach der Reparatur funktioniert das Magnetophon 207 wieder recht gut. Lediglich das Umspulen erfolgt nicht mehr ganz so kraftvoll, wie es sein sollte. Allerdings muss hier auch immer das Alter dieser Geräte bedacht werden. Die Wiedergabe ist auf jeden Fall klar und deutlich. Dreht man die Lautstärke etwas weiter auf, kann man kaum glauben, dass die eingebauten Endstufen zusammen lediglich 5 Watt an Ausgangsleistung haben. Aber ein guter Klang hängt ja auch nicht unbedingt von der Ausgangsleistung eines Verstärkers oder der Lautsprecherboxen ab.

Bilder und Texte: Gerd Weichhaus

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