Loewe Opta Optacord 402

Loewe Opta Optacord 402

Zwei Spuren - zwei Bandgeschwindigkeiten: das Optacord 402

Das Optacord 402 ist dem hier ebenfalls vorgestellten Optacord 403 auf den ersten Blick sehr ähnlich. Wahrscheinlich handelt es sich bei diesem Gerät um den direkten Vorgänger des Optacord 403. Es ist ein 2-Spur-Monogerät, das Anfang der 60er Jahre hergestellt wurde. Die Aufnahmeaussteuerung erfolgt manuell mithilfe des Lautstärkereglers und eines magischen Bandes (EM 84). Das Laufwerk wird komplett über den linken Drehknopf bedient. Das Optacord 402 besitzt zwei Bandgeschwindigkeiten (4,75 und 9,5 Zentimeter pro Sekunde). Die Röhrenbestückung lautet: EF86, ECC83, EC92, EL84 und EM84.

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Ein Blick auf das ausgebaute Chassis des Tonbandgerätes. Entgegen meiner ersten Vermutung ist das Laufwerk doch etwas anders aufgebaut als das des Optacord 403. Vor allem die Bandführungen und die Köpfe sehen anders aus. Dieses Gerät hier besitzt auch eine Glimmlampe, die bei Aufnahme aufleuchtet. Im Bild zu sehen ist das Gerät während eines ersten Probelaufs.

Auch von der Unterseite aus gesehen weist das Optacord 402 einige Unterschiede zum Optacord 403 auf. Dieses Gerät hier besitzt einen anderen Antriebsmotor. Außerdem ist die Röhrenendstufe nicht auf einer separaten Platine untergebracht wie beim Optacord 403.

Deutlich zu sehen ist die defekte Röhre EC 92. Diese dient zum Erzeugen der Hochfrequenz für die Vormagnetisierung des Tonbandes während der Aufnahme. An dem weißen Glaskolben im oberen Bereich der Röhre kann man deutlich sehen, dass sie Luft gezogen hat. Nach dem Ausbau der Röhre stellte sich heraus, dass sie wohl an den Anschlüssen mechanisch etwas überbeansprucht worden war. Am Fuß der Röhre war ein deutlicher Riss zu sehen, durch den Luft in die Röhre gelangt ist.

Die Vorderseite des Gerätes mit der fliegenden Verdrahtung. Wie es bereits beim Optacord 403 der Fall war, mussten auch bei diesem Gerät einige Kondensatoren ausgewechselt werden.

In der Mitte des Bildes zu sehen ist das Relais für die automatische Bandendabschaltung. Über die Schaltfolie am Tonband und entsprechende Kontakte an den Bandführungen wird das Relais betätigt, das wiederum den Motor des Optacord 402 abschaltet.

Der Antrieb für das Bandzählwerk läuft über eine Art Welle (wie eine Tachowelle). Die Gummitülle am Abschirmblech, die als Führung dient, habe ich später natürlich wieder montiert.

Das ausgebaute Gerätechassis während eines Probelaufs.

Das Magische Band, bestehend aus einer EM84, zeigt nur den Aufnahmepegel an und bleibt sonst deaktiviert. Leider ist die Halterung etwas verrostet.

Die Bandführungen und Köpfe müssen noch gründlich gereinigt werden. Wie deutlich zu sehen, hat auch die Andruckrolle eine Reinigung dringend nötig.

Das teilzerlegte Laufwerk während der Reinigung und dem Versehen mit neuen Schmiermitteln. Die ganze Demontage war alles andere als einfach. Beim Optacord 403 funktionierte dies etwas besser als hier.

Der AEG-Motor lief auch nicht mehr ganz rund und verursachte einige Laufgeräusche. Nach dem Reinigen und Ölen läuft er nun wieder fast geräuschlos und einwandfrei.

Hier ist das Laufwerk bzw. Gerätechassis des Optacord 402 wieder ins Gehäuse eingebaut worden. Nach Austausch der Röhre EC92 funktioniert nun auch die Aufnahme wieder.

Bandführungen und Tonköpfe wurden gründlich gereinigt, sodass Aufnahme und Wiedergabe klar und deutlich klingen.

Das Optacord 402 ist ein recht interessantes Tonbandgerät. Es weist einige Gemeinsamkeiten zum 403 auf, aber auch einige Unterschiede. Die kleine Taste mit dem roten "S" muss beim Einstellen der gewünschten Eingangsquelle gedrückt werden. Zum Starten der Aufnahme wird dann der Funktionsschalter auf Start gedreht. Die Taste dient übrigens auch dazu, den Motor nach dem Auslösen der Bandendabschaltung wieder zu aktivieren. Die kleine runde Taste unter dem Funktionsschalter muss zum Einstellen der Bandgeschwindigkeit gedrückt werden. Wird das Gerät nicht benutzt, sollte der Geschwindigkeitsumschalter in seine Mittelstellung gedreht werden, um die Zwischenräder bzw. deren Gummiflächen zu schonen.

Fotos und Texte: Gerd Weichhaus

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