Tonbandgeräte in Film und Fernsehen

TK 8 von Grundig
Das TK 8 von Grundig war in "Die 1000 Augen des Dr. Mabuse" zu sehen

Tonbandgeräte gibt es mittlerweile schon seit mehr als 80 Jahren. Einst als Sensation der Funkausstellung 1935 gefeiert, gehört die Tonbandtechnik heute eher zu den antiquierten Aufzeichnungsverfahren für Sprache und Musik. Trotzdem spielte diese Technik eine lange Zeit eine sehr große Rolle, teilweise sogar im wahrsten Sinne des Wortes.

Sowohl in alten Filmen als auch in Fernsehserien aus den 60er, 70er und 80er Jahren sind häufig Tonbandgeräte zu sehen. Dabei handelt es sich nicht einmal unbedingt um die teuren und professionell ausgestatteten Geräte mit Namen wie Nagra oder Revox. Auch die einfacheren Geräte (heute würde man sie als Consumer-Geräte bezeichnen) waren oft im Bild zu sehen. Für den mobilen Einsatz gab es passende Geräte wie die Reportergeräte von Uher oder die Magnetophone von Telefunken. Für Aufzeichnungen von Telefongesprächen auf Tonbänder wurden Geräte wie das Grundig TK 8 (im Bild rechts zu sehen) ebenso verwendet wie damals gängige Tonbandgeräte von namhaften Herstellern wie zum Beispiel Saba oder auch Philips. Damals galten die Geräte quasi als Repräsentanten der modernen Technik in Filmen oder Fernsehserien.

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Uher 4400 Report Stereo
Das Uher 4400 Report Stereo als tragbares Tonbandgerät

Sie wurden zum Aufzeichnen von Verhören in Krimis ebenso eingesetzt wie auch zum Aufnehmen von Telefongesprächen sowie Erpresserstimmen auf Tonband. Außerdem konnten sie als Konserven für Geräusche wichtige Hinweise auf das Lösen eines Kriminalfalls liefern. Seltsamerweise wurden die Tonbandgeräte auch noch lange Zeit nach dem Erscheinen der Compact-Cassette als Tonträger in den Filmen und Fernsehserien eingesetzt. Sogar in einigen modernen Fernsehserien wie Krimiserien sind noch Nagras oder andere Tonbandgeräte zu sehen. Die Compact-Cassette als Tonträger war offensichtlich deutlich weniger fotogen oder galt möglicherweise als nicht professionell genug. Kassettenrekorder sah man auf jeden Falls deutlich seltener in Film und Fernsehen. Auch MP3-Aufnahmegeräte oder andere, digitale Aufzeichnungsgeräte sind eher selten zu sehen. Scheinbar konnte sich die Tonbandtechnik in diesen Bereichen doch deutlich länger halten als in vielen anderen Bereichen, in denen sich modernere Aufzeichnungsmethoden längst durchgesetzt haben.

Bild mit einer Bölkow Conferette aus dem Jahr 1961
Bild mit einer Bölkow Conferette aus dem Jahr 1961

Die Schwarzweißbilder in diesem Beitrag stammen übrigens nicht aus Filmen.

Bilder und Texte: Gerd Weichhaus